Wir sind in unserem Freundeskreis nicht die Einzigen mit Seniorenticket. Und schnell hat sich herausgestellt, dass diese Plastikkärtchen auch den Sozialkontakten zu Gute kommen. Eine gute Freundin wohnt in Bad Soden am Taunus – das ist zwar nur gut 50 km entfernt, doch leider sind genau diese Abschnitte von A5 und A66 für ihre Staus bekannt und berüchtigt. Nicht besonders einladend für spontane Treffen.
Das Seniorenticket brachte eine neue Variante ins Spiel: sich zum Mittagessen auf halber Strecke in Frankfurt zu treffen (was natürlich auch ohne Seniorenticket möglich gewesen wäre, doch da gab es irgendwie eine Denkblockade). Erfreulicherweise hat das Bahnhofsviertel kulinarisch viel zu bieten – unsere Wahl fiel auf das eritreische Restaurant „African Queen“.
Theoretisch könnte man von unserem Wohnort in der nördlichen Wetterau mit dem ÖPNV Frankfurt erreichen und auf das Auto komplett verzichten. In der Praxis gibt es da ein paar Pferdefüße: die Umsteigezeiten in Butzbach vom Bus zur Bahn sind knapp. Und da die Busse laut RMV-App wegen Baustellen chronisch verspätet sein sollen muss der Reisende eine gewissen Risikobereitschaft mitbringen. Und einen ganz großen Haken gibt es bei der Rückfahrt: der letzte Bus verlässt Butzbach um 19:40 Uhr, das verträgt sich nicht mit abendlichen Veranstaltungen oder Treffen mit Freunden.
Es läuft also alles auf Park & Ride hinaus.
Womit sich die Frage nach dem optimalen Parkplatz stellt. In Bahnhofsnähe ist in Butzbach die Parkplatzsuche an manchen Tagen eine Herausforderung .
Nach emsiger Analyse von Fahrtrouten und Fahrplänen haben wir verschiedene Park&Ride-Varianten auf dem Schirm. Bei der heutigen Fahrt nach Frankfurt sah die Lösung so aus:
Mit dem Auto in den Nachbarort, wo es am Friedhof eine Bushaltestelle an einem fast immer leeren Parkplatz gibt. Von dort mit dem Bus nach Bad Nauheim, dann weiter mit der Regionalbahn nach Frankfurt.
Bus und Zug waren so gut wie pünktlich, die Reise überaus angenehm. Unterm Strich dauerte die Fahrt eine gute Stunde – mit dem Auto wäre das inklusive Parkplatzsuche in Frankfurt kaum schneller gegangen.
Im Frankfurter Hauptbahnhof dann die kulinarische Überraschung: ein italienischer Spezialitätenmarkt! Käse, Salami, Mortadella, Porchetta, wundervolles Gebäck … (der Markt geht noch bis zum 9.Februar ).
Das Essen bei „African Queen“ war prima, die Bedienung nett und die Preise OK. Gesprächsthemen gab es reichlich.
Noch etwas Bummeln in der Innenstadt. Und dann war Zeit für die Rückfahrt, nun im Berufsverkehr im voll besetzten Zug nach Butzbach (auf der A5 staute es sich inzwischen). 15 Minuten später war mit dem Bus das am Friedhof geparkte Auto erreicht.
Eine anregende, sehr entspannte Fahrt in die Main-Metropole!